Dorothea

Dorothea Keim wurde am 31.7.1954 im Katharinenhospital in Schwäbisch Gmünd geboren. Ihr Vater war Alexander Keim und ihre Mutter Maria Keim geborene Bohn.

Ich war 6 Jahre alt und ging mit meinem Vater oft sie besuchen. Ich scheine mich zu erinnern, dass wir eine Brücke über den Waldstetter Bach benützten.

Sie hatte so lebhafte Augen: Welt was hast du mir zu biten.

Erst lebte sie ca. ein Jahr im Ellinger Haus Am Berg 24, dann in Schmidsreute. Als wir von Schmidsreute zurück kamen, zogen wir ins Haus Am Berg 22.

Sie ging in Alfdorf und Grossdeinbach in die Volksschule. Ich lernet ihr das Fahrradfahren und wir machenten eine Tour zum Wachthaus, wo unser Vater arbeitete. Das wurde etwas zu strapaziös.

Nach der 4. Klasse dann ins Gymnasium in Schwäbisch Gmünd. Unser Vater half ihr bei den Hausaufgaben so lange er konnte. Dort waren Ihre Freundinnen Petra und Siggi. Einmal verbrannten sie das Schulbuch im Wald, um ihre Anmerkungen auszulöschen.

Sie hatte einen amerikanischen Freund Namens Jeff, der nicht sehr geschickt im Umgang war. Manchmal kam er in den Haselbach und legte sich auf das Sofa ohne was zu sagen.

Sie machte das Abitur in Heubach. Ihr Vater kaufte ihr ein Auto und sie begann in Berlin zu studieren. Erst probierte sie ein geisteswissenschaftliches Fach. Aber das war ihr zu schwebend und sie wechselte zu Meteorologie.

Ich hatte im Jahr zuvor begonnen in Berlin zu studieren und sie war viel mit meiner Freundin Angelika und mir zusammen. Sie schrieb viele lange Briefe an ihre Eltern und dann an unsere Mutter als ihr Vater gestorben war.

Wir wohnten alle letztlich im Studentenwohnheim Sigmunds Hof.

In Berlin hatte sie mehrere Freunde. Einmal zeigte sie mir einen Brief, den sie an einen Freund schrieb und ich sagte: So was schriebt man nicht, weil es so krass war. Ein griechischer Freund terrorisierte sie und sie war mehrere Tage in der Jugendherberge und meinte sie muss sich umbringen um ihn loszuwerden. Unsere Mutter besuchte sie und sie meldeten ihn bei der Polizei. Einmal rief er mich an und sagte er habe in ihre Wohnung eingebrochen und sie nicht gefunden. Die Polizei fand keinen Einbruch und unternahm nichts.

Jedes Weihnachten fuhren wir nach Haselbach. Unsere Mutter mochte es Weihnachtslieder zu singen. Ich machte auch Tonbandaufnahmen, die allerdings viele falschen Töne offenlegten.

1978 zog ich nach München und unsere Mutter sagte, dass das nicht positiv war. Sie fuhr bei Frankfurt auf der falschen Fahrbauseite und behauptete, dass das vor 5000 Jahren schon einemal vorkam und deshalb ungefährlich war. Sie hatte gelesen, dass sich alles nach 5000 Jahren wiederholt.Mine Mutter erzählte das am Telefon und ich rief sie von Norwegen aus an und war wenig einfühlsam, was sie sehr erregte: Jede Faser in ihrem Körper regte sich auf. Sie kam unter psychiatrische Untersuchung und der Rat lautete besser aufs Land zu ziehen, wo nicht so viel Stress ist. Sie ging ins Museum und überzeugte sich, dass der 5000 Jahr Zyklus nicht stimmt.

Ende 1980 sagte mir meine Mutter, dass Dorothea Probleme hat und wir sprachen stundenlang am Telefon. In ihrem Tagebuch schrieb sie dass das half.

Sie war in einer Gesprächsbehandlung, aber komm nicht mehr nach dem Neujahr, obwohl Stunden gebucht waren. Sie war Mitglied in 2 Frauengruppen und schrieb, dass sie nicht mehr in der Lage war was zu sagen.

Im Computerprogramm, mit dem sie ihre abschließende Diplomarbeit schrieb, war ein Fehler, den sie nicht fand. Deshalb gab sie die Aufgabe ab an den Assistenten: Ich habe ihm das vor die Füsse geworfen. Ich fragte sie Ende Januar 1981 was sie machen will und gab mich zufrieden, dass sie nach Haselbach fuhr. Meine Mutter sagte nachher sie habe sich so benommen, wie man sich das wünscht. Tante Ilse meinte sie habe sich entschlossenen als sie in Haselbach war. Zurück in Berlin schrieb der Assistent ihr, dass das Programm läuft und sie ihren Vertrag über die Fortsetzung unterschreiben kann.

Sie änderte den Nachsendeantrag von Berlin nach Haselbach nicht und deshalb ging der Brief hin und zurück und erreichte sie nicht.

Am 28.2.1981 verbrannte sie sich in einem Berliner Park.

Sie wurde in Alfdorf begraben zusammen mit ihrem Vater und ihrer Mutter..