Sehr geehrter Herr Ertel,
wenn Sie, wie Sie schreiben sich darüber im Klaren sind, dass
die Informationsfreiheit eben nicht private Informationen
betrifft, sondern diese durch ungesetzliche Methoden, z. B.
"Informationshonoraren" zustande gekommen sind, dann
verstehe ich überhaupt nicht, warum im Spiegel 39/2003 Seite 144
steht: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,267401,00.html
"Egal ob jährliche Steuerschuld ... amtsärztliches
Gutachten ... alle amtlichen Papiere stehen frei zur allgemeinen
Einsicht". Auch im Spiegel 40/2003 Seite 117 steht so was
ähnliches. Bedeutet das, dass Sie wissentlich Falsches
schreiben?
Auch der Aufbau angeblich unvereinbarer Grundsätze vom
Öffentlichkeitsprinzip und Schutz der Privatsphäre geht völlig
am Sinn und der Praxis der Informationsfreiheti in 53
Staaten in aller Welt und 4 Bundesländern vorbei.
Dabei hat die Presse ihren Teil der Verantwortung, dass
Deutschland bei der Informationsfreiheit so hinterherhinkt: http://wkeim.bplaced.net/files/030127EFIL.htm
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/frei/12314/1.html
und sollte deshalb korrekt berichten.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Keim
"Swedish solution" for Freedom of Information: http://wkeim.bplaced.net/files/party-en.htm
Warum sind Patientenrechte defizitär in Deutschland? : http://wkeim.bplaced.net/anklage.htm
Support freedom of information: http://wkeim.bplaced.net/foi.htm#e-mail,
http://wkeim.bplaced.net/petition_eu.htm
Who is responsible for the lack of freedom of information: http://wkeim.bplaced.net/I_accuse.htm
Support patients rights: http://wkeim.bplaced.net/patients.htm#e-mail
----- Original Message -----
From: <Manfred_Ertel@spiegel.de>
To: <walter.keim@gmail.com>
Sent: Tuesday, October 07, 2003 2:36 PM
Subject: Antwort:
Leserbrief+zum+Artikel+Schweden:+Kamikaze+im+Kaufhaus+(ID:+267401)
Sehr geehrter Herr Keim,
Danke für Ihre mail obschon mir
die tatbestände keinesfalls unbekannt sind.
Das Problem in Schweden in diesen aktuellen Fällen war
allerdings, dass die
Medien einerseits Informationen aus Quellen der Polizei hatten -
und dies
vor allem über die persönlichen und sehr privaten Hintergründe
der
Verdächtigen, und wie man fürchten muss, wohl auch gegen
Zahlung von
"Informationshonoraren".
Das ändert allerdings nichts daran, dass viele der publizierten
Informationen eben doch durch Einsicht in zugängliche
öffentliche Dokumente
zustande kamen. Dazu muss man nur mal mit den Kollegen vor Ort
geredet
haben. Insofern haben sich mir die "Belehrungen" nicht
ganz erschlossen.
Aber trotzdem Dank für Ihr kritisches Interesse.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Ertel
15.10.2003: Entgegnung.