Pappa Alex war Oma Theresias
zweitjüngste von 10 Kindern, die sie zusammen mit Eugen Keim hatte.
Mein Vater war Katholik, meine Mutter Protestant und ich Atheist/Heide.
Es hat nie Streit über Religion gegeben. Wenn meine Mutter sagt, sie trifft mich im Himmel, dann antworte ich, dass es den Himmel nicht gibt. Das erträgt sie mit stoischer Ruhe: Sie weiß, dass sie recht hat und ist in einer positiven Weise selbstsicher.
Meine Freundin in den 70-ziger Jahren war auch Katholik. Ihre Mutter versuchte ihr die Antibabypille zu verbieten. Dabei Stützte sie sich auf die Enzyklika Humanae Vitae in der der Papst die Antibaby Pille verbietet. Dabei stützt er sich darauf, dass er als Stellvertreter Gottes auf Erden unfehlbar ist.
Ich schätzte es einen katholischen Vater zu haben und sagte ihm, dass meine Schwiegermutter Hilfe braucht in Sachen Antibabypille.
Beim nächsten Zusammensein am sonntäglichen Kaffeetisch sagte mein Vater folgendes:
Der Papst in Rom ist größenwahnsinnig, dass er sich anmaßt der Stellvertreter Gottes auf Erden zu sein. Deshalb muss man nicht glauben, was er zur Antibabypille sagt. Außerdem erreicht man da nur, dass die Kinder hoffen, dass der Alte bald abkratzt und dann machen sie sowieso was sie wollen. Da erreicht man also gar nichts: Besser sein lassen.
Ob die Schwiegermutter daraufhin weiter versucht hat ihrer Tochter die Antibabypille auszureden weiß ich nicht: Sicher bin ich mir nur, dass es jedenfalls hat's nichts genützt.
Als Atheist kann ich eigentlich nicht sagen, dass er was falsches gesagt hat. Aber über seine dreisten kühnen pädagogischen Methoden war ich dann doch erstaunt: Da konnte selbst ich noch was lernen. Hat die (fehlende) Haltung der katholischen Kirche und des Papstes im 3. Reich seine Autorität geschwächt dazu geführt das mein Vater austrat und so seine Spuren hinterlassen?
So sind die "Keimischen": Nicht zu verwechseln. Ist es da verwunderlich, dass ich mich in der Schule nicht zurecht fand und gewohnt bin frei zu reden?
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