Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident Lammert,
    
    ich begrüße es und möchte Sie unterstützen, dass Sie den
    Bundestagsabgeordneten den "dringenden
      Rat" gaben, durch Anpassung der Regeln für die Abgeordnetenbestechung
    die Voraussetzung für die Ratifizierung der UN Konvention gegen Korruption
    zu schaffen. Mehr als 150 Staaten mit 6,5 Milliarden Menschen haben das
    getan.
    
    Ich habe alle Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsfraktionen darüber
    befragt. (Anlage A: http://wkeim.bplaced.net/files/120215fragen.html)
    
    Bedauerlicherweise ist das ein Moment bei Deutschlands Weg von Europas
    Schlusslicht zu weltweitem Schlusslicht bei Informationsfreiheitsgesetzen,
    Transparenz und Korruptionsbekämpfung (Anlage B: http://wkeim.bplaced.net/if-ngo.htm).
    
    Mit freundliche Grüßen,
    
    --
Walter Keim
Netizen: http://sites.google.com/site/walterkeim/
Who will support transparency in Germany: http://wkeim.bplaced.net/foi-ngo.htm http://wkeim.bplaced.net/files/foi-ccpr-de.htm 
    
    Antwort: 
    
      - 09.03.2012: Bundestagspräsident dankt.
       
      - 12.03.2012: Petitionsausschuss möchte
          eine unterschriebene Version als Petition bearbeiten.
 
    
    Weiterführung:
    
    
    
    
    
    Neue Rheinische Zeitung: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17510
      :
      
      Deutschland Schlusslicht bei Transparenz und Korruptionsbekämpfung?
     Kaum etwas dazu in "unseren"
      Medien
     Von Walter Keim
    
    Der Zugang zu Dokumenten der öffentlichen Verwaltung ist gemäß Zivilpakt und
    der Rechtsprechung der Europäischen Konvention für Menschenrechte ein
    Menschenrecht, wird international als Voraussetzung für die Demokratie
    angesehen und ist wichtig im Kampf gegen Korruption. Die Haltung der
    deutschen Regierungen zu diesen Themen ist im Vergleich mit anderen Ländern
    äußerst fragwürdig.
     
    Der internationale Vergleich zeigt nämlich folgendes:
    
      - 84 Staaten mit ca. 5,5 Milliarden Bürgern auf der Welt haben ein
        besseres Informationsfreiheitsgesetz als die Bürger der Bundesrepublik
        Deutschland [1]. 
 
      - Mehr als 130 Staaten [2] mit mehr als 5,9 Milliarden Einwohnern, d. h. 84% der Weltbevölkerung haben
        entweder Informationsfreiheitsgesetze oder entsprechende
        Verfassungsbestimmungen. In fünf Bundesländern, d. h. der Hälfte der
        Bevölkerung in Deutschland, fehlen generelle (über VIG =
        Verbraucherinformationsgesetz und UIG = Umweltinformationsgesetz
        hinausgehende Informationsfreiheitsgesetze.
 
      - Die UN Konvention gegen Korruption wurde zwar in mehr als 158 Staaten
        (Stand 13.12.2011) mit mehr als 6,5 Milliarden Einwohnern ratifiziert,
        nicht aber von Deutschland [3].
 
      - Der Bundestag verweigerte sich dem Vorschlag der Staatengruppe gegen
        Korruption GRECO des Europarates, das Strafrechtsübereinkommen über
        Korruption SEV-Nr. 173 und Zusatzprotokoll zu ratifizieren und die
        Transparenz der Parteienfinanzierung in Deutschland mit Hinweis auf
        Recommendation Rec(2003)4 zu verbessern [4].
 
      - Deutschland ist das einzige Land in Europa, das weder die UN
        Konvention noch das Strafrechtsübereinkommen gegen Korruption
        ratifiziert hat [5].
 
    
    Deutschland muss, um zu Europa, der OECD, G20 und den BRIC-Staaten
      aufzuschließen, Informationsfreiheitsgesetze in allen Bundesländern
      verabschieden, das Informationsfreiheitsgesetz des Bundes verbessern,
      Nebentätigkeiten der Abgeordneten transparenter machen um die Konventionen
      gegen Korruption des Europarates und der Vereinten Nationen ratifizieren
      sowie die Transparenz der Parteienfinanzierung verbessern.
     
    Diese Forderungen sind sachlich durch Fakten belegt. Warum schreibt die
      Presse so wenig und verschweigt, wie schlecht Deutschland da steht? (PK)
     
     
    Quellen: