[Menschenrecht
          Informationszugang in Bayern]   
        [Mollath-Skandal]    [Zur Homepage]
      
    
      
    
 in English on same subject:
http://wkeim.bplaced.net/files/enforce_access_to_information.html
    Walter Keim, Email: walter.keim@gmail.com
      
      Torshaugv. 2 C 
      N-7020 Trondheim, den 29.10.2012
    
    
    
    
      
        
          Landtagspräsident 
            Bayerischer Landtag 
            Maximilianeum 
            D-81627 München 
           | 
          CSU Fraktion 
            Bayerischer Landtag 
            Maximilianeum 
            D-81627 München 
           | 
        
      
    
    
     
    
    Betreff: Menschenrecht Informationszugang: CSU Fraktion und
        Landtagsverwaltung in Menschenrechten schulen
      
     
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    
    Der Zugang zu Dokumenten der öffentlichen Verwaltung ist ein Menschenrecht
    gemäß Zivilpakt [1,
    4, 5]
    und der Rechtsprechung des
    Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte [6]
    aufgrund der Europäischen Konvention für Menschenrechte (EKMR) [2],
    wird international als Voraussetzung für die Demokratie angesehen und ist
    wichtig im Kampf gegen Korruption. Die OSZE fördert
    das Menschenrecht des Informationszugangs [3,
    7].
    
    Mehr als 115
        Staaten (https://www.rti-rating.org/country-data/)
      mit mehr als 5,9 Milliarden d. h. 84 % der Einwohner
      in der Welt haben entweder
      Informationsfreiheitsgesetze oder entsprechende Verfassungsbestimmungen.
    In Bayern fehlt ein Informationsfreiheitsgesetz (IFG), weil es von der CSU
    abgelehnt wird [8,10]. Alle anderen Parteien im Landtag befürworten ein IFG.
    Das Bündnis Informationsfreiheit für Bayern fordert ein IFG für Bayern (12).
    Die FDP und die Opposition sind auch für ein IFG.
    
    Die CSU im Landtag lehnte ein IFG ab, da das Staatsministeriums des Innern
    am 22.6.2009 Az. IA1-1017-8 ein
    Informationsfreiheitsgesetz abgelehnte, "da angesichts der bestehenden
    Informationsrechte ein Regelungsbedarf nicht gesehen" wird (9).
    
    In Skandinavien und anderen zivilisierten Ländern würde die Presse dafür
    sorgen, dass eine Partei, die das Menschenrecht des Informationszugangs
    ablehnt nicht mehr gewählt wird. Doch ist die deutsche und bayerische Presse
    in dieser Hinsicht der größte Versager in der Welt (13).
    
    Der Menschenrechtskommissar des Europarates hat Deutschland besucht und
    folgendes Vorgeschlagen (11):
    
      - Punkt 35: (...) Was das Jurastudium an Hochschulen angeht, stellt der
        Kommissar mit Bedauern fest, dass die internationalen Vorschriften im
        Bereich der Menschenrechte oft nur als fakultatives Fach gelehrt zu
        werden scheinen. Er bestärkt die deutschen Hochschulen darin,
        Menschenrechte in den Kernlehrplan des Jurastudiums aufzunehmen. (...)
        Der Kommissar betont auch, wie wichtig es ist, Richter
          und Staatsanwälte an Gerichten auf
        Länder- und kommunaler Ebene im Thema Europäische
        Menschenrechtskonvention zu schulen, um deren direkte nationale
        Umsetzung zu stärken. Dem Kommissar ist bekannt, dass das
        Bundesministerium der Justiz an der Entwicklung des neuen Programms für
        die Menschenrechtserziehung von Rechtsexperten (HELP) des Europarats
        Anteil hat, und er ermutigt die deutschen Behörden, sich aktiv an dessen
        Umsetzung zu beteiligen.
 
      - Die Schaffung unabhängiger außergerichtlicher Beschwerdeorgane.
 
      - Menschenrechtsausschüsse für Landesparlamente
 
      - Der Ausbau der Infrastruktur
          für die Menschenrechtserziehung für
        alle Berufe einschließlich von Polizei und Justiz sowie staatlichen
        Bediensteten im Allgemeinen sowie Parlamentarier
          auf Bundes- und Länderebene. 
       
    
    In Bayern fehlt ein Menschenrechtsausschuss. Diese Vorschläge wurden in der
      Petition Zeichen II/VF.0993.15 abgelehnt.
    Die Begründung wird immer noch geheim gehalten.
    
    Dass die Begründung der Ablehnung der Vorschläge des
    Menschenrechtskommissars nicht zugänglich ist beweist,  dass die
    gegenwärtigen Regelungen unzureichend sind.
    
    Auch in der Verwaltungsstreitsache Walter Keim ./.
      Freistaat Bayern Az. M 17 K 12.3408
    wird diese Geheimhaltung von Ministerialrätin Hohagen verteidigt. Dabei wird
    der Rang des EKMR und Zivilpaktes als Gesetz des Bundes verletzt. Das zeigt,
    dass Schulungen notwendig sind für Dr. Unterpaul und Ministerialrätin
    Hohagen in der Verwaltung des Landtages.
    
    Deshalb wird vorgeschlagen, dass sowohl die CSU Fraktion als auch Dr.
    Unterpaul und Ministerialrätin Hohagen der Verwaltung des Landtages - wie
    vom Menschenrechtsbeauftragte des Europarates vorgeschlagen - in
    Menschenrechten geschult werden. Dafür steht das Programm für die
    Menschenrechtserziehung von Rechtsexperten (HELP) zur Verfügung.
    
    Mit freundlichen Grüßen
    Walter Keim
    Kopie: Deutscher Presserat
    Antwort:
    
    Anlagen:
    
      - Zugang zu amtlichen Dokumenten ist ein Menschenrecht der VN: https://www.right2info.org/international-standards#section-1
 
      - Zugang zu amtlichen Dokumenten in Europäischer Konvention für
        Menschenrechte: https://www.right2info.org/international-standards#section-5
       
      - Gemeinsame Erklärung 2004 der drei Sonderbeauftragten von UN, OSZE und
        AOS für den Schutz der Meinungsfreiheit: http://merlin.obs.coe.int/iris/2005/2/article1
 
      - "General Comment No. 34 on Article 19 of the ICCPR" (Internationaler
        Paktes über bürgerliche und politische Rechte, Zivilpakt): http://www2.ohchr.org/english/bodies/hrc/comments.htm
       
      - Klagen bei den VN gegen Staaten, die gegen das Menschenrecht des
        Zugangs zu amtlichen Dokumenten verstoßen: http://right2info.org/cases#section-6
       
      - Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte: http://right2info.org/cases#section-2
 
      - OSZE, April 2012: COMMENTS ON THE DRAFT LAW ON TRANSPARENCY, ACCESS TO
        INFORMATION AND GOOD GOVERNANCE OF SPAIN: http://www.osce.org/fom/89577
 
      - 08.04.09: Vorsitzender der CSU-Fraktion
          des Landtages sieht kein Bedürfnis für IFG in Bayern.
 
      - 22.06.09: Petition P II/VF.0126.16: Bayerisches
          Staatsministerium des Innern lehnt IFG und Konvention ab:
        "angesichts der bestehenden Informationsrechte ein Regelungsbedarf nicht
        gesehen"
 
      - 04.11.09: Petition P II/VF.0126.16: Landtag
          ist mit bayrischem Staatsministerium einig.
 
      - Bericht des Menschenrechtskommissars Thomas Hammarberg
              über seinen Besuch in Deutschland 9. – 11. und 15. – 20. Oktober
              2006: http://wkeim.bplaced.net/files/Bericht-des-Menschenrechtskommissars.html,https://wcd.coe.int/ViewDoc.jsp?Ref=CommDH(2007)14&Language=lanGerman  Ausbau der Infrastruktur
          für die Menschenrechtserziehung für
        (...) Parlamentarier auf
          Bundes- und Länderebene. 
       
      - Bündnis Informationsfreiheit für Bayern: http://www.informationsfreiheit.org.
        Entwurf
          für Informationsfreiheitsgesetz in Bayern. 
 
      - 24.07.2012: Offener Brief an Presserat: Deutsche Presse größter
        Versager in der Welt beim Menschenrecht Informationszugang: http://wkeim.bplaced.net/files/120727pr.html
 
    
    
      
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    Anlage: Süddeutschland der Schandfleck bezüglich der
        Informationsfreiheit in Europa. Bild unten: Dunkelgrün:
        Informationsfreiheitsgesetz beschlossen. Hellgrün: Informationsfreiheit
        nur in Verfassung. Gelb: Gesetz in Vorbereitung. Access
          to Information Law = Informationsfreiheitsgesetz.
    
    
     
    
    